Es sind die Menschen, die den „Oberwirt“ zu dem machen, was er seit Jahrzehnten ist. Viele der „Lebenskünstler“, die am Sankt-Felix-Weg 2 („der glückliche Weg“) ein- und ausgehen, haben genau wie der „Oberwirt“ selbst eine ganz besondere Geschichte. In unserem „Lebenskünstler“-Interview erzählen wir Ihnen die Geschichte von unserem „guten Geist“ Marianne Mair. Sie ist schon seit vielen Jahren der – oder besser gesagt: dieselbe. Auf leisen Sohlen gleitet sie durchs Haus – immer adrett gekleidet und perfekt frisiert, zupft hier ein Tischtuch gerade, gießt dort ein paar Blumen und hat für jeden ein Lächeln und ein liebes Wort.
Marianne, Du bist nun schon seit 53 Jahren im „Oberwirt“. Wie ging alles los?
Ich stamme eigentlich aus dem Pustertal und habe mit meiner Freundin Zilli eine Arbeitsstelle in Meran gesucht. Sie war es, die beim „Oberwirt“ Arbeit für uns beide gefunden hat. Nach einer Saison hat Zilli die Liebe ihres Lebens gefunden und nach Jenesien geheiratet, ich dagegen verliebte mich in den „Oberwirt“ und bin da geblieben.
Unglaublich – ein Leben mit und im „Oberwirt“!
Allerdings! Ich habe fünf Generationen Waldner’s erlebt, drei Generationen davon selbst gewickelt und gehütet. Das Leben mit der Familie Waldner, die unglaublich schönen Momente und Feste mit Mutti und Vati Waldner und mit vielen lieben Gästen sind für mich unvergesslich. Wie haben sich der „Oberwirt“ und seine Gäste in diesen Jahren verändert?Der „Oberwirt“ war immer schon
eine feine Adresse für Ausflüge und herzliche Gastfreundschaft. Früher haben wir nicht so aufwendig gekocht, aber mit bodenständigen Gerichten manchmal bis zu 350 Gäste bewirtet und glücklich gemacht. Natürlich war die Auswahl rein regional und begrenzt, aber 350 Gäste – das wäre heute unvorstellbar. Um die Wäsche zu waschen, musste erst ein Holzfeuer angezündet erden, mit dem das Wasser zum Waschen aufgeheizt wurde – heute funktioniert alles voll automatisch.
Was macht den „Oberwirt“ zu dem einzigartigen Ort, der er ist?
Der „Oberwirt“ hat sich natürlich im Lauf der Zeit sehr verändert. Was er sich aber immer bewahrt hat und was ihn auch heute noch auszeichnet, ist der einzigartige Gastgebergeist von Familie und Mitarbeitern – den vielen „guten Geistern“.
Du bist sagenhafte 82 Jahre alt und strahlst dabei eine bemerkenswerte Lebensfreude aus. Was ist Dein Geheimnis?
Ich hatte das große Glück, gesund zu bleiben. Ich bin immer zufrieden gewesen und habe immer gerne gearbeitet und nie geheiratet ;-). Außerdem bin ich gerne in der Natur, trinke zwischendurch schon mal ein gutes Glasl Wein, singe bei Gelegenheit und freue mich immer auf einen „Watter“ (das typische Südtiroler Kartenspiel).
Du hast die Natur erwähnt – was ist Dein Lieblingsplatz in Meran?
Ich spaziere gerne über die Promenade. Aber am allerliebsten bin ich mit den Gästen auf meiner Waldner Alm, ein zauberhafter Ort.
Ich habe gehört, Du bist die Knödel-Königin … Würdest Du uns Dein Geheimrezept verraten?
Gerne! Noch ein Tipp von mir dazu:
Die Zutaten sind wichtig, aber am
Wichtigsten ist es, die Knödel mit
viel Liebe zuzubereiten.